Teichbau

Im Frühjahr 2001 hat alles begonnen, ein Gartenteich musste her. Wir bauten uns ein Biotop mit einem Bachlauf und einer kleinen Filteranlage die für 11.000 Liter ausgelegt war. Mühsam begannen mein Sohn und ich sämtliche Bachsteine die wir finden konnten auf einen Transporter zu packen und los ging`s. Meine Lebensgefährtin half mir bei der Rundumgestaltung und so hatten wir einen Teich mit 8.500 Litern den wir mit Liebe aufbauten.
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Eines Tages kam ein Freund zu mir und brachte mich auf die Idee ein paar kleine Koi einzusetzen. Plötzlich bemerkte ich wie zutraulich diese schönen Fische wurden und mir tatsächlich aus der Hand zu fressen begannen. Mein Interesse an diesen schönen Tieren wurde geweckt und ich begann sämtliche Informationen über Koi Fische zu sammeln. Wir wurden auf eine Familie aufmerksam die ebenfalls Koi Fische in ihrem Teich hatten, als ich mit meiner Lebensgefährtin bei dieser Familie die Fische bestaunen durfte, war es um mich geschehen. Ein Yamabuki mit 95 cm schwamm mir entgegen. In den ersten 5 Minuten konnte ich alles gar nicht realisieren. Dort schwammen Fische mit einer derartigen Schönheit, was ich mit Worten kaum beschreiben kann. Diese Tiere strahlten auf mich eine besonders beruhigende Wirkung aus. Von da an war alles klar, für solche Fische war unser Gartenteich natürlich zu klein. Wir beschlossen einen Koi Teich an unsere Terrasse zu bauen. Mit meinem Sohn und 2 Helfern sowie einem Minibagger wurden ca. 30 Kubikmeter Erdreich bei Seite geschaft.
 
 
 
Mit Schaufel und Spaten wurden zwei Stufen geformt. Auffüllmaterial (Kiese) wurde am Boden verteilt. Der Bodenablauf sowie Skimmer und Baustahlmatten wurden verlegt. 15 cm Beton wurden fachgerecht vom Bodenablauf aus ansteigend eingebracht. Die Außenwände wurden mit Schalsteine 25/50/23 senkrecht hochgemauert und mit Beton aufgefüllt. Die Innenwände wurden mit XPS Platten isoliert und anschließend mit einer Klebespachtel überzogen.
 
 
 
Nun wurde ein Teichvlies in den Teich eingebracht. Eine Varicon EPTM-Plane S1,20mm wurde angefertigt und maßgeschneidert in den Teich gearbeitet. Nach dem Verschweißen wurden nochmals alle Nähte genauestens überprüft.
 
 
 
Jetzt wurde das Herz unseres Teiches in Angriff genommen. Die Filteranlage wurde in den Keller gebaut. Zuerst wurden 6 Kernbohrungen in den Keller gebohrt die für die Anschlüsse notwendig waren. In weiterer Folge wurden ein Turbo Vortex Filter, ein Beadmaster BM35 plus, ein 55 Watt UVC Licht sowie eine Teichheizung EWT-TD-Titan installiert. Betrieben wird das ganze mit einer ITT J-50 EC-1 Pumpe. Die Sauerstoffzufuhr erfolgt mit einem Sauerstoffgenerator, der den Vorteil hat den Sauerstoff von 21% den wir in unserer Umgebung haben zu 98% Sauerstoff umzuwandeln. Damit ist gewährleistet, dass wir reinen Sauerstoff bis zu 9mlg in den Teich einbringen.
 
 
 
Der Nachteil bei den üblichen Luftpumpen ist, dass wir die Karbonathärte aus dem Teich bekommen und somit der PH Wert ins schwanken kommt. Im Aussenbereich wird noch zusätzlich ein EstroSieve 25 mit Siebelement 150 Mikron angebracht. Dieser eignet sich hervorrgend gegen Algenprobleme. Einen Tag später wurde das Wasser eingelassen. Nach ca. 9 Stunden war der Teich mit 22.000 Liter Wasser gefüllt. Nun wurde die Filteranlage in Betrieb genommen. Jetzt konnten wir uns mit dem Thema NEUE Koi auseinander setzen. Nach 14 Tagen Einlaufphase durften unsere Koi in Ihr neues Zuhause. Die Außenseite des Teiches wurde mit Erde abgeböscht und bepflanzt. Die Umrandung des Teiches sowie die Terrasse wurden aus Bankireiholz gestaltet.
 
 
 
 
 
Nach insgesamt 12 Wochen Bauzeit, können wir nun unsere Koi von der Terrasse aus bewundern, was wir so oft wie möglich genießen.
 
 
 
WORIN UNTERSCHEIDET SICH DER GARTENTEICH VOM KOI TEICH:
 

Das Hobby KOI beginnt meist mit einem Gartenteich. Tatsache ist das der Koi eine Menge mehr Anforderungen an die Haltung stellt und somit auch an den Teich. Ein Koi Teich soll im Gegensatz zum Gartenteich so nah wie möglich am Haus gebaut werden, da Koi die Nähe des Menschen mögen. Pro Koi braucht man mindestens 1 Kubikmeter Wasser. Dieser Platz ist nötig um eine artgerechte Haltung der Tiere zu gewährleisten. Koi werden sehr groß (zum Teil über 80cm) aus diesem Grund benötigen die Koi auch den entsprechenden Platz zum Schwimmen. Der Teich sollte mindestens 15.000 Liter fassen und 180cm, besser wären 210cm, tief sein. Die Form des Teiches bleibt jeden selbst überlassen, ob rund, eckig, oval mit steilen Wänden, einigen Stufen, Flachwasserzone oder schräge Teichwände ist hier dem Gestalter überlassen. Der Filter sollte so ausgelegt sein, dass Abfallprodukte, sprich Kot das Wasser nicht belasten und von der Filteranlage abgebaut werden. Dazu eigenet sich bestens ein Beadmaster mit einem Vortex. (siehe Filtertechnik) Auch eine UVC-Lampe zur Algenvernichtung ist sehr wichtig. Der Koiteich sollte eine Flachwasserzone, Mittelwasserzone und eine Tiefwasserzone beinhalten.

Warum verschieden Zonen in einem Koiteich?

In der Flachwasserzone wird das Wasser recht schnell erwärmt und zum anderen ist diese Zone für Teichpflanzen gedacht.

In der Mittelwasserzone kann man Seerosen einsetzen.

Die Tiefwasserzone ist für die Überwinterung der Koi erforderlich.

Es werden jetzt viele Koiliebhaber gegen die direkte Beflanzung im Teich sein, aber man sollte bedenken, dass der Koi ein Karpfen ist und zu einer artgerechten Haltung auch Pflanzen gehören. Wasserpflanzen entziehen dem Wasser auch Schadstoffe und haben eine Filterkraft die man nicht unterschätzen sollte.